Inhalt
- 1 Was ist eine Hybrid-Veranstaltung?
- 2 Wo sind hybride Veranstaltungen möglich?
- 3 Beispiele für hybride Veranstaltungen:
- 4 Wann lohnt sich die Ausrichtung einer Hybrid-Veranstaltung?
- 5 Vorteile von hybriden Events
- 5.1 Größere Reichweite und höhere Teilnehmerzahlen
- 5.2 Niedrigere Veranstaltungskosten
- 5.3 Lebendiger Event-Charakter und starke Interaktion
- 5.4 Wiederverwendbare Aufzeichnungen
- 5.5 Zusätzliche Daten fürs Marketing
- 5.6 Nachhaltigkeit
- 5.7 Mehr internationale Speaker*innen
- 5.8 Bessere Sponsoringmöglichkeiten
- 5.9 Mehr Umsatz durch höhere Ticketpreise vor Ort
- 5.10 Weniger Einschränkungen und bessere Planungssicherheit
- 6 Nachteile von hybriden Events
- 7 Zusätzliche Herausforderungen von hybriden Events
- 8 So wird eine hybride Veranstaltung zu einem Erfolg
- 9 FAZIT
Immer mehr Events werden heutzutage als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt. Doch sind sie jetzt das New Normal? Schließlich können Unternehmen auf diese Weise nicht nur lokale Teilnehmer*innen erreichen, sondern auch ein breiteres, internationales Publikum ansprechen. Was genau verbirgt sich also hinter dem hybriden Veranstaltungskonzept? Und wie setzt man dieses Format richtig ein?
Dieser Artikel gibt eine Definition einer hybriden Veranstaltung und beleuchtet verschiedene Formate und erfolgreiche Beispiele. Darüber hinaus geht er genauer auf die Vor- und Nachteile dieses Eventformats ein und wie ein hybrides Event zu einem echten Erfolg werden kann.
Was ist eine Hybrid-Veranstaltung?
Eine Hybrid-Veranstaltung bezeichnet in der Eventbranche eine Veranstaltung, die sowohl vor Ort als auch virtuell stattfindet. Somit handelt es sich um einen Mix aus einer physischen Präsenzveranstaltung und einem Online-Event. Während die Anzahl der Tickets für die In-Person-Veranstaltung begrenzt ist, können sich Interessierte auch dazu entscheiden, Online-Tickets zu kaufen, um über Livestreams bei dem Event dabei zu sein. Alles, was sie dazu benötigen, ist eine stabile Internetverbindung. Das ermöglicht es Personen aus der ganzen Welt, unabhängig von ihrem Standort an einem Event teilzunehmen.
Die Online-Teilnehmer sind allerdings nicht nur reine Zuschauer*innen, wie es häufig bei rein digitalen Events der Fall ist. Sie sind vielmehr ein integraler Bestandteil der Vor-Ort-Veranstaltung und werden mithilfe von Live-Chats, Q&A-Runden, Spielen und virtuellen Meetingräumen aktiv in das Live-Event mit einbezogen.
Auf diese Weise genießen alle Teilnehmer*innen die gleichen Inhalte und Partizipationsmöglichkeiten. Darüber hinaus werden die Vorträge und andere Inhalte im Anschluss an die Veranstaltung oft für eine gewisse Zeit digital zur Verfügung gestellt. Diese nahtlose Verbindung von Online- und Offline-Elementen bietet eine außerordentliche Flexibilität und erweitert die Reichweite solcher Veranstaltungen erheblich.
Wo sind hybride Veranstaltungen möglich?
Es gibt verschiedene Veranstaltungsformate, die Unternehmen als hybride Events ausführen können. Da immer mehr Unternehmen den Mehrwert solcher Events erkennen, wird es in der Zukunft auch immer mehr kreative Konzepte für Hybrid-Veranstaltungen geben.
Hier sind einige Beispiele für mögliche hybride Veranstaltungsformate:
- Kongresse, Konferenzen und Tagungen
- Meetings und Workshops
- Kulturelle Events
- Messen und Ausstellungen
- Betriebsrats- und Aufsichtsratssitzungen
- Hauptversammlungen
- Pressekonferenzen
- Produktpräsentationen und Sales-Kick-Offs
- Konzerte und Festivals
- Sportevents
- Podiumsdiskussionen
Diese Formate sind ideale Eventprogramme, um allen Teilnehmenden sowohl vor Ort als auch im Netz ein perfektes Erlebnis zu bieten.
Beispiele für hybride Veranstaltungen:
Bereits heute gibt es eine Vielzahl an erfolgreich durchgeführten Hybrid-Veranstaltungen. Im Folgenden haben wir einmal drei Beispiele aus verschiedenen Bereichen zusammengetragen:
Assistants’ World 2022 Konferenz & Expo
Die seit 2002 stattfindenden Konferenz fand 2022 mit Hilfe von talque erstmals hybrid statt. Als Deutschlands einzige Messe mit Kongress für Assistenzkräfte hat sich das Event längst als Pflichttermin in der Branche etabliert, an dem kein Office-Professional vorbeikommt. 250 Menschen waren vor Ort und 200 Personen nahmen per digitalem Stream teil. Kreative Formate wie der “Running Reporter” haben on- und offline Besucher zusammengeführt, während Online- und Offline-Meetingfunktionen sowie interaktive Social Walls zum Teilen von Bildern, Videos und Kommentaren angeregt haben.
Hinterland of Things Konferenz 2022
Die Hinterland of Things ist eine angesehene Technologiekonferenz in Deutschland, die sich dem Vorantreiben der technologischen Entwicklung und Innovation im deutschen Mittelstand widmet. Jedes Jahr kommen über 1300 Teilnehmer:innen nach Bielefeld, um sich zu vernetzen, Wissen auszutauschen und Innovationen zu fördern. 2022 wurden erstmals digitale Tools eingeführt, um den Teilnehmer:innen dabei zu helfen, sich auf der Konferenz zurechtzufinden, Kontakte zu knüpfen und das Engagement vor Ort zu unterstützen. Die Förderung von bedeutsamen Verbindungen zwischen Teilnehmer:innen, Sponsor:innen und Aussteller:innen stand dabei im Mittelpunkt, wobei die persönlichen Interaktionen entscheidend für den Erfolg der Veranstaltung waren.
Swiss Conference on Data Science
Bei der SDS geht es darum, die Forschung und den Austausch von Ideen und Wissen auf dem Gebiet der Datenwissenschaft zu fördern. Da Qualität für die SDS an oberster Stelle steht, haben wir ein Online-Abstimmungssystem entwickelt, mit dem die Teilnehmer:innen die Referent:innen und Präsentationen bewerten und so direktes Feedback geben konnten. Zudem wurden die Vorträge über die talque-Plattform gestreamt und im Anschluss an die Veranstaltung on-demand zur Verfügung gestellt. Zu den wichtigsten Funktionen der Veranstaltungsplattform gehörten außerdem eine anpassbare Agenda, Chat-Funktionen und die Seite “Best Matches”, wodurch das Networking und Kennenlernen vor Ort erleichtert wurden.
Wann lohnt sich die Ausrichtung einer Hybrid-Veranstaltung?
Die Ausrichtung einer Hybrid-Veranstaltung kann in verschiedenen Situationen nützlich sein, je nach den Zielen der Veranstaltung und den Bedürfnissen der Teilnehmer*innen. Während in manchen Fällen virtuelle Events absolut ausreichen, sind persönliche Zusammentreffen häufig von unschätzbarem Wert.
Hier sind daher einige Szenarien, in denen die Ausrichtung einer Hybrid-Veranstaltung sinnvoll sein kann:
- Begrenztes Budget: Die Ausrichtung einer Hybrid-Veranstaltung kann das Veranstaltungsbudget entlasten, da weniger finanzielle Ressourcen für die Organisation benötigt werden. In der Regel haben reine Präsenzveranstaltungen nämlich deutlich höhere Kosten. Gleichzeitig können jedoch weiterhin die Vorteile einer persönlichen Interaktion genutzt werden.
- Mix aus physischen und virtuellen Elementen: Wenn eine Veranstaltung von der Interaktion und dem realen Kontakt der Teilnehmenden leben soll, kann die Kombination von Live Events und virtuellen Elementen ein vielseitiges Erlebnis bieten. Zum Beispiel können Networking-Möglichkeiten, Diskussionen und Workshops sowohl vor Ort als auch online angeboten werden.
- Flexibilität für Teilnehmende: Hybride Veranstaltungen bieten ein großes Maß an Flexibilität, da die Teilnehmer*innen entweder vor Ort oder virtuell teilnehmen können. Das kann insbesondere für Personen von Vorteil sein, die aufgrund von Gesundheits- bzw. Sicherheitsbedenken oder einem begrenzten Reisekostenbudget nicht anreisen können oder einfach lieber von zu Hause aus dabei sind. Das gilt auch dann, wenn die exklusive Veranstaltungslocation nur für eine begrenzte Anzahl an Gästen Platz bietet.
Vorteile von hybriden Events
Insgesamt bieten hybride Events das Beste aus zwei Welten und damit eine Vielzahl an Vorteilen. Dazu gehören zum Beispiel das Potenzial für ein größeres Publikum, geringere Gesamtkosten oder auch mehr Nachhaltigkeit. Im Folgenden haben wir eine Liste mit den größten Vorteilen hybrider Veranstaltungen zusammengestellt:
Größere Reichweite und höhere Teilnehmerzahlen
Nicht jeder hat die Zeit, eine Veranstaltung vor Ort zu besuchen, oder die finanziellen Mittel, um die Reisekosten und teils hohen Ticketgebühren für die Präsenzveranstaltung zu stemmen. Häufig gibt es auch Teilnehmerbeschränkungen, sodass gar nicht alle dabei sein können. Dank Laptops, Tablets und Smartphones können Teilnehmer*innen jedoch von überall aus virtuell anwesend sein und sich die für sie relevantesten Vorträge bzw. Inhalte der Live-Veranstaltungen aussuchen. Dadurch fallen für viele Personen die Hürden weg, um nicht an einem Event teilzunehmen. Somit kann eine hybride Veranstaltung eine größere Reichweite erzielen und deutlich mehr potenzielle Teilnehmer*innen ansprechen.
Niedrigere Veranstaltungskosten
Wenn Unternehmen auf hybride Events statt auf reine Onsite-Events setzen, dann haben sie in vielen Fällen geringere Kosten. Schließlich wird nur eine kleine Anzahl an Teilnehmenden vor Ort sein, wodurch kleinere Räumlichkeiten ausreichen und weniger Catering bereitgestellt werden muss. Zwar dürfen die zusätzlichen Kosten für den virtuellen Teil nicht vergessen werden, in der Regel sind diese jedoch niedriger, als wenn das Event ausschließlich als Live-Event stattfinden würde.
Lebendiger Event-Charakter und starke Interaktion
Der Mix aus Online- und Offline-Veranstaltung kann für alle Beteiligten zu einem Ereignis mit Event-Charakter führen. Während man bei rein digitalen Events die Referent*innen und Moderator*innen nur per Streaming verfolgen kann, ist dies bei einer hybriden Veranstaltung auch in persona möglich. Zudem ergeben sich zahlreiche Interaktionsmöglichkeiten zwischen Online- und Offline-Publikum, die eine aktive Einbindung und einen regen Austausch ermöglichen.
Wiederverwendbare Aufzeichnungen
In der Regel werden bei Hybrid-Veranstaltungen die Online-Übertragungen parallel gespeichert. Dadurch können sich alle Teilnehmer*innen die durchgeführten Sessions Tage oder Wochen später noch einmal anschauen oder speziell diejenigen Vorträge, die sie am Veranstaltungstag verpasst haben. Für die veranstaltenden Unternehmen ergibt sich aus den Aufzeichnungen ein weiterer Vorteil: Sie können mit diesem Material zukünftige Events digital bewerben und so mehr Teilnehmer*innen erreichen.
Zusätzliche Daten fürs Marketing
Ein weiterer Vorteil einer Hybrid-Veranstaltung ist es, dass aufgrund des digitalen Teils mehr Daten gesammelt, ausgewertet und für Marketingzwecke verwertet werden können. Dies ist bei rein physischen Events nicht ganz so einfach. Je nach Event-Plattform und eingesetzten Tools können Unternehmen herausfinden, wer die ideale Zielgruppe ist, welche Themen besonders interessant waren, wo die Interaktionen am besten waren und wovon die Teilnehmenden beim nächsten Mal mehr sehen wollen. All diese Punkte können in die Planung, Optimierung und Bewerbung des nächsten Events einfließen.
Nachhaltigkeit
Für die Umwelt und im Sinne der Nachhaltigkeit sind hybride Events eine gute Alternative zu reinen Präsenzveranstaltungen. Da deutlich weniger Menschen anreisen, wird einiges an Treibstoff, CO₂ und Müll aller Art eingespart. Durch den kleineren CO₂-Fußabdruck wird das gesamte Event wesentlich umweltfreundlicher, was wiederum positiv auf das Unternehmen abfärben kann. Zwar müssen erhöhte Stromkosten für die Technik und das Streaming berücksichtigt werden, allerdings wird dies über die eingesparten Ressourcen normalerweise mehr als kompensiert.
Mehr internationale Speaker*innen
Im Gegensatz zu analogen Events haben Unternehmen bei hybriden Events deutlich bessere Chancen, internationale Expert*innen und Speaker*innen aus der ganzen Welt für einen Auftritt zu gewinnen. Diese haben sich nämlich daran gewöhnt, für ihre Vorträge nicht mehr zwingend verreisen zu müssen. Da in diesem Fall Reisebeschränkungen und die teils mehrtägigen Reise an den Veranstaltungsort entfallen, wird die Suche nach einem Vortragsslot, der zum Terminkalender der Referent*innen passt, einfacher. Zudem sind für die Event-Teilnehmer*innen per Video zugeschaltete Gäste keine Seltenheit mehr.
Bessere Sponsoringmöglichkeiten
Auch für die Sponsoren ergeben sich Vorteile aus dem hybriden Veranstaltungsformat. Sie haben nun die Möglichkeit, gleich bei zwei Gruppen präsent zu sein. Sie erhalten mehr Werbeflächen bzw. Vermarktungsmöglichkeiten, was den Werbewert steigert und die Attraktivität des Events erhöht. Insbesondere im digitalen Raum und bei den auf Abruf verfügbaren Inhalten sind sie wesentlich freier, was die Werbemöglichkeiten angeht. Gleichzeitig können Sponsoren auch nur digital oder nur analog vertreten sein, wenn ihr Budget nicht für beides ausreicht. Dadurch können Unternehmen insgesamt mehr Sponsorengelder anlocken und so die Kosten für den virtuellen Part teilweise oder ganz decken.
Mehr Umsatz durch höhere Ticketpreise vor Ort
Da bei hybriden Veranstaltungen die Tickets für die Präsenzveranstaltung begrenzt sind, können sie zu höheren Preisen verkauft werden. Da die Nachfrage hier meist größer als das Angebot ist, sind die Teilnehmenden, die unbedingt vor Ort sein wollen, gewillt, tiefer in die Tasche zu greifen. Im Gegensatz dazu können die Online-Tickets zum regulären Preis verkauft werden.
Weniger Einschränkungen und bessere Planungssicherheit
Präsenzveranstaltungen sind aufgrund ihrer Teilnehmerzahl und des Veranstaltungsortes oft ein bisschen eingeschränkt. Gleichzeitig kann es vorkommen, dass eine physische Veranstaltung nicht wie erwartet durchgeführt werden kann. Mit hybriden Veranstaltungen ist man hingegen auf der sicheren Seite. Man wählt anhand der eigenen Präferenzen die bevorzugte Location aus, stellt die entsprechende Anzahl an Offline-Tickets zum Verkauf und kann per Streaming eine große Anzahl an Menschen erreichen. Und sollte ein Vor-Ort-Event spontan abgesagt werden, kann man es zur Not komplett virtuell durchführen.
Nachteile von hybriden Events
Auch wenn das Veranstalten hybrider Events viele Vorteile bietet, so dürfen die Nachteile nicht außer Acht gelassen werden. Damit das Event zu einem vollen Erfolg wird, müssen entsprechende Lösungen gefunden werden. Diese Nachteile haben hybride Events:
Höhere Investitionskosten
Zwar können bei einer hybriden Veranstaltung aufgrund weniger Präsenzteilnehmer*innen bestimmte Kosten eingespart werden. Auf der anderen Seite erfordern hybride Events aber gewisse Investitionen in technische Mittel und Equipment, um eine gute Streaming- und Tonqualität sicherzustellen. Hinzu kommen Ausgaben für eine digitale Event-Plattform zur Interaktion. Qualität ist hier das Stichwort, denn bei technischen Fehlern wird die Absprungrate der virtuellen Zuschauer*innen in die Höhe schnellen.
Zusätzliches Personal
Ein weiterer Nachteil ist, dass für hybride Events mehr Personal eingeplant werden muss. Schließlich sollen sowohl die Teilnehmenden vor Ort als auch vor den Bildschirmen optimal betreut werden. Vor allem das Personal für den digitalen Teil muss in der Live-Kommunikation und in technischen Systemfragen geschult sein, damit den Online-Zuschauer*innen bei Technikproblemen schnell weitergeholfen werden kann.
Erhöhte Komplexität beim Networking
Während bei analogen Events das Networking ausschließlich persönlich stattfindet, müssen bei Hybrid-Events auch die Besucher*innen am Bildschirm eingebunden werden. Um den regen Austausch zu gewährleisten, bedarf es kreativer Networking-Konzepte, insbesondere dann, wenn die digitalen Zuschauer*innen zeitversetzt dabei sind oder nur per Chat miteinander kommunizieren können.
Die richtige Eventlocation finden
Eine Veranstaltungslocation zu finden, die alle Ansprüche erfüllt, ist nicht immer leicht. Selbst, wenn die Auswahl größer ist, weil bei hybriden Veranstaltungen weniger Personen vor Ort sind. Ein wichtiger Punkt ist außerdem die Bandbreite, die in entsprechendem Umfang vorhanden sein muss, um eine gute Sendequalität und genügend Videocalls zu ermöglichen. Nicht alle Locations erfüllen diese Ansprüche bisher. Hinzu kommt, dass immer auch das Risiko besteht, dass eine zu große Location gewählt wurde, weil sich mehr Besucher*innen gegen die Teilnahme vor Ort entscheiden als gedacht.
Erfahrungen, Erlebnisse und Emotionen
Bei hybriden Events müssen die Erfahrungen, Erlebnisse und Emotionen der Live-Veranstaltung auch ins Digitale transportiert werden. Das ist keine leichte Aufgabe, da ein virtueller Austausch nicht mit einem Smalltalk am Buffet zu vergleichen ist und sich das Geschehen vor Ort nicht einfach so ins Netz übertragen lässt. Das Konzept muss virtuell kompatibel sein und genug Raum für Networking, Experience und Interaktionen bieten. Nur so fühlen sich alle Seiten aktiv eingebunden. Gleichzeitig sind bei der Planung die Zeitverschiebung und die eventuell einsetzende Müdigkeit der Online-Teilnehmer*innen zu berücksichtigen. Die Inhalte sollten daher kurz, abwechslungsreich und qualitativ hochwertig sein.
Zusätzliche Herausforderungen von hybriden Events
Bei der Umsetzung hybrider Events stehen Veranstalter*innen generell vor zwei großen Herausforderungen: der Planung von zwei Veranstaltungen in einem und der Bereitstellung der richtigen Inhalte.
Einerseits erfordert es einen Balanceakt zwischen Offline- und Online-Event, um sicherzustellen, dass das Event nicht wie zwei separate Veranstaltungen wirkt. Während bei reinen Präsenz- oder Online-Events der Fokus auf einer einzelnen Veranstaltung liegt, muss bei hybriden Events für sinnvolle Überschneidungen und Interaktion zwischen Präsenz- und Online-Teilnehmer*innen gesorgt werden. Das erhöht den Schwierigkeitsgrad. Von der Registrierung über die Integration von Sponsoren bis hin zu den Inhalten und der Gamification müssen zudem alle Aspekte sowohl vor Ort als auch virtuell zugänglich sein, um keine der beiden Gruppen auszuschließen. Andernfalls besteht die Gefahr, kein einheitliches Eventerlebnis zu bieten und eine der Gruppen zu enttäuschen.
Auf der anderen Seite müssen die Inhalte und Konzepte interessant genug sein, um neben den Vor-Ort-Teilnehmer*innen auch die digitalen Teilnehmer*innen anzusprechen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Inhalte für beide Gruppen unterschiedlich vermittelt werden müssen. Daher sollten Moderator*innen und Redner*innen darauf achten, dass ihre Inhalte beide Gruppen erreichen. Ist dies nicht gewährleistet, könnten die virtuellen Zuschauer*innen das Interesse verlieren und sprichwörtlich abschalten. Live-Chats, Abstimmungen oder Q&A-Sessions können dazu beitragen, dies zu verhindern.
So wird eine hybride Veranstaltung zu einem Erfolg
Eine erfolgreiche hybride Veranstaltung bietet sowohl dem Online- als auch dem Präsenzpublikum einen Mehrwert und spricht beide Gruppen gemäß ihrer Bedürfnisse an. Ein entscheidender Schritt ist dabei die Erstellung von individuellem Content, der sowohl für die Teilnehmenden vor Ort als auch für die Online-Zuschauer*innen relevant ist. Dies kann bedeuten, dass bestimmte Präsentationen oder Inhalte speziell für das Online-Publikum optimiert werden, um deren Interaktion und Engagement zu maximieren, und sie nicht an Programmpunkten teilnehmen müssen, die nur für Präsenzteilnehmende konzipiert sind.
Gleichzeitig müssen sich Veranstalter darauf konzentrieren, ein Erlebnis zu schaffen, das die Teilnehmer*innen begeistert, inspiriert und von anderen Ablenkungen fernhält. Dazu gehört auch, ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl aufzubauen, das alle Teilnehmer*innen miteinander verbindet.
Insbesondere die Moderation spielt hierbei eine signifikante Rolle, um das Online-Publikum aktiv und regelmäßig in das Geschehen einzubeziehen. Auch ein abwechslungsreiches Programm und prägnante Vorträge sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Kleine Workshop-Räume und Breakout Sessions können auch dazu beitragen, dass sich alle Gäste aktiv einbringen.
Darüber hinaus sollten alle Inhalte auf Abruf angeboten werden. Dies ermöglicht es den virtuellen Teilnehmer*innen, die Veranstaltung zu einem passenderen Zeitpunkt fortzusetzen und verpasste Vorträge oder Sessions nachzuholen. Ein solcher Zugang schafft nicht nur eine flexiblere Teilnahme, sondern erhöht auch die Gesamtreichweite und den Wert der Veranstaltung.
Die Unterstützung und Einbindung von Sponsoren ist ein weiterer Schlüsselaspekt für den Erfolg einer hybriden Veranstaltung. Sponsoren können nicht nur finanzielle Unterstützung bieten, sondern auch kurzweilig in das Event eingebunden werden und eine Bühne erhalten, um sich vor einem breiten Publikum zu präsentieren. Dies kann durch gezielte Werbeaktionen während der Veranstaltung oder die Integration von Sponsoreninhalten in das Programm erfolgen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist zudem das Beherrschen der Datenanalyse. Durch die Erfassung und Auswertung von Daten können Unternehmen wertvolle Einblicke gewinnen, um das Event kontinuierlich zu optimieren und auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden einzugehen. Dies umfasst auch die Anpassung der virtuellen Plattform an den Event-Zyklus, um eine nahtlose Integration und ein reibungsloses Erlebnis für die Besucher*innen zu gewährleisten.
Checkliste und Tipps zur Organisation eines hybriden Events:
- Ziel der Veranstaltung und entsprechende KPIs definieren
- Veranstaltungsrahmen abstecken und einen geeigneten Veranstaltungsort wählen
- Inhalte planen und Programm auf die Aufmerksamkeitsspannen und Zeitzonen der virtuellen Teilnehmer*innen abstimmen
- Gesamte Eventeinrichtung planen und geeignete Technik für das Event organisieren
- Schnelle Internetverbindung sicherstellen
- Das digitale Event-Portal einrichten
- Datenschutzbestimmungen beachten (zur Not Datenschutzexperten hinzuziehen)
- Das Event über analoge und digitale Kanäle bewerben
- Technik richtig installieren (Bühnenausleuchtung, Hintergrundgeräusche, etc.) und auf Herz und Nieren testen
- Agenda den Mitarbeiter*innen, Referent*innen, Moderator*innen und Sponsoren zuschicken
- Personal und alle Teilnehmer*innen in die Event-Plattform einführen
- Referent*innen und Moderator*innen im Vorfeld zusammen mit der Technik proben lassen
- Das Event durchführen
- Inhalte langfristig zur Verfügung stellen
- Feedback einholen und Ergebnisse auswerten
FAZIT
Hybrid-Veranstaltungen bieten Unternehmen die Möglichkeit, sowohl lokale als auch globale Teilnehmer anzusprechen und ein nahtloses Erlebnis zu schaffen. Auch dann, wenn nur kleine Räumlichkeiten oder ein schmales Budget zur Verfügung stehen. Trotz einiger Herausforderungen wie erhöhten Investitionskosten und der Komplexität beim Networking überzeugen hybride Events mit zahlreichen Vorteilen wie einer größeren Reichweite, niedrigeren Veranstaltungskosten und umfangreichen Daten für das Marketing.
Durch die Integration von Online- und Offline-Elementen können Unternehmen ein breiteres Publikum ansprechen, ihre Veranstaltungen nachhaltiger gestalten und gleichzeitig den Event-Charakter bewahren. Mit einer sorgfältigen Planung, einem kreativen Konzept und den richtigen Inhalten können hybride Events so zu einem Erfolg für alle Beteiligten werden.
In der Zukunft werden sicherlich immer mehr Unternehmen die Chancen einer Kombination aus virtuellem und Live-Event erkennen und ihre Veranstaltung in einem hybriden Format umsetzen. Gleichzeitig werden die Grenzen immer mehr verschwimmen und einzigartige Erfahrungen und Erlebnisse möglich sein.